27.09.2019
Baustellenführung TOM

Tiefe Einblicke bei Anwohnerführung

Eine Baustelle macht der Nachbarschaft keine Freude – das liegt in der Natur der Sache. Aber man kann das Beste daraus machen, indem man transparent über den Ablauf informiert und interessante Hintergründe vermittelt. Einen exklusiven Blick hinter die Kulissen eines der größten innerstädtischen Bauprojekte ermöglichte WÖHR + BAUER Anwohnerinnen und Anwohnern des Thomas-Wimmer-Rings am Dienstag, den 17. September 2019. Rund 30 Nachbarn nutzten die Möglichkeit als erste Münchner einen Blick in den fertiggestellten Rohbau der ersten Tiefgaragenhälfte zu werfen.

Kopf einziehen, hieß es gleich am Eingang. Mit weißem Helm und leuchtender Warnweste stiegen die Gäste durch eine kleine Tür am nördlichen Ende der Garage in einen engen provisorischen Treppenschacht. Von hier aus ging es für die bunt gemischte Besuchergruppe an sechs vorbereiteten Info-Stationen entlang hinab bis in das dritte Untergeschoss des gewaltigen Bauwerks.

Warum gilt eine Tiefgarage als Brückenbauwerk? Warum ist das erste Untergeschoss bis zu 3,5 Meter hoch? Wie kann man eine Tiefgarage mit einer Spannweite von 17 Metern stützenfrei bauen? Die besonderen Anforderungen an die verantwortlichen Ingenieure der Baustelle am Thomas-Wimmer-Ring erläuterte Bernhard Deurer den zwei Besuchergruppen bei einem einstündigen Rundgang im Rohbau des künftigen Mobilitätshotspots mit 520 Stellplätzen, E-Mobilität und Rad-Safes. Anschaulich erklärte Deurer an sechs Stationen das komplexe Verfahren einer modifizierten Deckelbauweise, die WÖHR + BAUER eigens für die Baustelle am Altstadtring erfunden hat, um unter den anspruchsvollen Bedingungen die optimale Lösung zu finden.

Warum der Erdaushub nicht schneller gehe, fragte im Anschluss der Führung niemand mehr. Schließlich hatte Bernhard Deurer anschaulich vorgerechnet, dass das Gesamtvolumen des Erdreichs, das man an die Oberfläche fördere und nach der aufwendigen Beprobungen abtransportieren müsse, mit rund 18.000 Kubikmetern fast dem Gesamtvolumen  des Knöbelblocks entspreche – und dabei müsse die Erdmassen aufgrund der Deckelbauweise über drei kleine Öffnungen an die Oberfläche geholt werden.

Eine – nicht nur sprichwörtlich – tiefgründige Veranstaltung, die über das Verstehen von Sachzwängen und Vorgaben auch das gegenseitige Verständnis von Bauherren und Anwohnern weiter verbessern konnte.